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Organisation L1: „Verhaltenstherapeutische Gruppen-Selbsterfahrung“
Das Curriculum umfasst 150 Unterrichtseinheiten (UE) á 45 min und wird in 5 Modulen je 30 UE durchgeführt.
Die Blöcke finden stets innerhalb der Woche statt und erstrecken sich über einen Zeitraum von gut einem Jahr.
So bleibt zwischen den einzelnen Blöcken genug Raum, um Erkenntnisse in der Praxis umzusetzen und neue Lernerfahrungen zu etablieren.
Bisher war es üblich, dass alle Module in Präsenzunterricht stattfinden.
Durch die geltenden Hygienevorschriften in Pandemiezeiten werden einzelne Module oder ganze Seminarreihen auch als Live-Online-Seminar durchgeführt.
Das Curriculum entspricht den Richtlinien der Musterweiterbildungsordnung der Ärztekammer Niedersachsen. Sie schließt mit einem Zertifikat ab.
Anmerkung:
Wir empfehlen, die Module in einer Lehrgangsreihe zu buchen, damit Unruhen in der Gruppendynamik vermieden werden können.
Ziele und Inhalte der Selbsterfahrung
Anders als in vielen anderen Bereichen der Medizin ist der Psychotherapeut als solches eine zentrale Wirkvariable. Daher ist es notwendig, das eigene „Handwerkszeug“, das ich als Therapeut aufgrund meiner Persönlichkeitsstruktur und meiner Biografie mitbringe, gut zu kennen. Nur dann kann ich meine Ressourcen gezielt zum Wohle des Patienten einsetzen und eigene Defizite mindern, die sich z.B. negativ auf meine Beziehungskompetenzen auswirken. Viele Schwierigkeiten im Umgang mit Patienten liegen in der eigenen Biografie mit entsprechenden Übertragungen begründet. Damit einher geht auch die unterschiedlich hohe Passung mit bestimmten Störungsbildern und Personengruppen sowie der Ausbildung einer eigenen Therapeutenidentität.
Schwerpunkte
- Biografische Arbeit mit Erarbeitung zentraler Schemata und Grundannahmen, Förderung emotionaler Kompetenz
- Ressourcenarbeit und Burnoutprophylaxe
- Entwickeln einer Therapeutenidentität unter Nutzung der eigenen Stärken
- Kennenlernen von therapeutischen Interventionen „hautnah“
- Umgang mit schwierigen Therapiesituationen
Biografische Arbeit
In der Biografiearbeit sollen zentrale Schemata, vor allem aber der Umgang mit Emotionen erarbeitet werden. Es soll bewusst gemacht werden, welche Stärken und Schwächen sich aufgrund der eigenen Biografie im therapeutischen Handeln ergeben. Darüber hinaus soll prozesshaft an eigenen für die Person wichtigen/belastenden Themen gearbeitet werden. Dies soll zum einen die Auflösung von alten Mustern ermöglichen, aber auch die Teilnehmer dafür sensibilisieren, wie es sich anfühlt, in der „Patientenrolle“ zu sein und Veränderungsprozesse aktiv zu gestalten.
Ziel ist neben dem Erkenntnisgewinn für die eigene Person stets auch der Transfer für die therapeutische Tätigkeit, sowohl in der Entwicklung einer verantwortungsvollen Therapeutenrolle als auch im Erwerb von verschiedenen Interventionsinstrumenten, die neben klassischen verhaltenstherapeutischen Techniken auch gerade die der sog. „dritten Welle der VT“ beinhalten, wie Schematherapie, Acceptance und Commitment Therapy. Bei Interesse der Teilnehmer kann der Methodenpool durch hypnotherapeutische, lösungsorientierte und systemische Ansätze ergänzt werden.